„Encountering Difference“: Eine neue Reihe zu Feministischen Geographien

ENCOUNTERING DIFFERENCE: A Feminist Geographies Seminar Series

Die Veranstaltungsreihe bringt Personen zusammen, die sich für feministisch-geographische Debatten interessieren. Mit eingeladenen Gästen diskutieren wir in offener Atmosphäre aktuelle Theorien, Methoden und Politiken feministischer Geographien. Das erste Treffen ‚embodied accountability: reckoning with decolonial praxis‘ fand Ende 2018 in Hamburg statt, das zweite zum Thema „Repräsentationen in der Migrationsforschung“ 2021 virtuell in Frankfurt. Nächste Treffen sind in Bonn, Freiburg und Bern angedacht.

NÄCHSTES TREFFEN AM 23. März 2022 & 06. April 2022, IM VIRTUELLEN FREIBURG

Auch in diesem Jahr finden der thematische Vortrag sowie der interaktive halbtägige Workshop online über Zoom statt. Die Zugangslinks werden nach der Anmeldung verschickt.

***Details und Info zur Anmeldung unten***

 

PLAKAT- UND FLYER-DOWNLOAD HIER.

(Herzlichen Dank an Katrin Singer und Katharina Schmidt für den Plakatentwurf zum ersten Seminar, den wir weiterverwenden durften. Danke für die Überarbeitung an Ansgar Reul @ansgarreul)

In Freiburg diskutieren wir entlang des Themas

INTERWEAVING IDEAS. THREADS FROM FEMINIST, CHILDREN’S AND EDUCATION GEOGRAPHIES

Die geographische Kindheitsforschung ist in ihrer Genese, ihren theoretischen Ausrichtungen und Methodologien eng mit den feministischen Geographien verbunden. So haben Arbeiten der Frauen- und Geschlechterforschung des späten 20. Jahrhunderts grundlegend daran mitgewirkt, junge Menschen und ihre Bedeutung im gesellschaftlichen Gefüge sichtbar zu machen. Anschließend an das Hinterfragen der vermeintlich „natürlichen“ gesellschaftlichen Differenzkategorie Geschlecht, werden seit den 1990er Jahren auch altersbezogene Differenzkategorien in Frage gestellt und sozial hergestellte und historisch gewachsene generationale Ordnungen aufgedeckt. Damit einher geht die Kritik an essentialistischen Zuschreibungen von Kindheit im Sinne einer scheinbar natürlichen Kategorie mit vermeintlich fraglos feststehenden Eigenschaften. Kritische soziologische und erziehungswissenschaftliche Arbeiten im internationalen Feld der Childhood Studies haben in den letzten Dekaden auch Geograph*innen und Geographiedidaktiker*innen die Relevanz einer theoretischen und forscherischen Auseinandersetzung aufgezeigt, welche Kinder als handlungsmächtige Akteur*innen der Gegenwart wahrnimmt und nicht lediglich als zukünftige Erwachsene. Seit den 2000er Jahren wächst international das Feld an Forschungsprojekten in der Geographie, die auf die Wechselbeziehung der Kategorien Kindheit und Raum blicken. Fragen der Marginalisierung und Handlungsmöglichkeiten von jungen Menschen hinsichtlich ihres Alters und generationaler Verhältnisse stehen dabei nicht isoliert, sondern überkreuzen sich intersektional mit weiteren Differenzmarkierungen.

Angesichts gegenwärtig drängender sozialökologischer, gesundheitlicher und politischer Krisen zeigt sich deutlich, wie wichtig Perspektiven sind, die sich ganzheitlich, verbunden und intersektional differenziert mit Gesellschaft heute auseinandersetzen. Das Seminar setzt hier an und thematisiert Potenziale einer kindheitsgeographischen Perspektive heute. Besonders im angelsächsischen Raum haben sich die Children’s Geographies mit eigenen Zeitschriften, Tagungen und Arbeitskreisen bereits etabliert. Wir freuen uns auf die Beiträge von und den Austausch mit Prof. Sarah Holloway und Dr. Sophie Hadfield-Hill.

SARAH HOLLOWAY (Loughborough University)

die als feministische Geographin und zentrale Pionierin der Children’s Geographies richtungsweisende Forschung und Debatten in diesem Feld angestoßen hat.  Ihre jüngsten Forschungsarbeiten befassen sich mit Geographien von Kindern und Geographien der Bildung und des Lernens. In ihrer Online-Keynote mit dem Titel „Feminism and Children’s Geographies: Linkages, Autonomy, Relations, and Connections” wird sie Schnittstellen Feministischer Geographien und geographischer Kindheitsforschung nachzeichnen. Sowohl gemeinsame Linien der Entwicklung der Forschungsfelder und aktuelle Debatten sowie Sarahs Erfahrungen in der empirischen Forschung stehen dabei im Fokus.

SOPHIE HADFIELD-HILL (University of Birmingham)

die sich in ihrer Forschung als Children’s Geographer mit den alltäglichen Erfahrungen junger Menschen mit städtischen Veränderungen in unterschiedlichen Kontexten auseinandersetzt. In ihrem interaktiven Online-Workshop mit dem Titel „Thinking with Water, Mud and Non-Human Others in Childhood Research: Opening up Conversations about Entanglement, the Environment and Inequality“ wird Sophie von ihrer Arbeit berichten und zum Austausch über geographische Kindheitsforschung in Zeiten umfassender Herausforderungen und Transformationen einladen.

ORGANISATORISCHES

Wo und Wer? Ausgerichtet wird das Seminar von der Arbeitsgruppe Humangeographie des Instituts für Geographie und ihre Didaktik der Pädagogischen Hochschule Freiburg: Antonia Appel, Dana Ghafoor-Zadeh und Verena Schreiber. Beide Veranstaltungen finden digital über Zoom statt. Die Links zu den Zoom-Räumen werden nach Anmeldung verschickt. Alle Interessierten sind willkommen.

Wann?

Vortrag: Mittwoch, 23. März 2022, 15.00-16.30 Uhr.

Workshop: Mittwoch, 6. April 2022, 14.00 -17.30 Uhr

Die beiden Veranstaltungen können unabhängig voneinander besucht werden. Bitte um Anmeldung.

Anmeldung?

Anmeldung Online-Vortrag von Sarah Holloway

Anmeldung Online-Workshop mit Sophie Hadfield-Hill

Fragen oder Hinweise? EncounteringDifference@ak-feministische-geographien.org

 


AUFRUF ZUR ORGANISATION WEITERER TREFFEN

*Die Reihe soll danach von allen, die möchten, in Eigenregie weitergeführt werden. Falls jemand Ideen oder bereits Interesse hat, eine Veranstaltung der Reihe auszurichten, freuen die Sprecherinnen des AK sich über eine Nachricht: anne.vogelpohl@haw-hamburg.de,  Jenny.KUNKEL@cnrs.fr und s.klosterkamp@uni-bonn.de *


INFORMATIONEN ZU BISHERIGEN TREFFEN

2. Treffen virtuell in Frankfurt 2021

Aufgrund der pandemischen Bedingungen findet das nächste Seminar digital statt: Ein thematischer Vortrag wird um einen eintägigen Workshop ergänzt. Wir möchten außerdem Raum für informellen Austausch schaffen.

***Details und Info zur Anmeldung unten***

PLAKATDOWNLOAD IN HOHER AUFLÖSUNG HIER.

(Plakatentwurf zum ersten Seminar von Katrin Singer und Katharina Schmidt, Danke für die Überarbeitung an Jana Bleckmann @librelocaa.)

In Frankfurt diskutieren wir entlang des Themas

REPRÄSENTATIONEN IN DER MIGRATIONSFORSCHUNG

über feministische Perspektiven auf Migration. Forschungen in diesem Bereich scheinen sehr deutlich von asymmetrischen Machtverhältnissen durchzogen zu sein. Spezifische Fragen etwa nach der Übersetzbarkeit von Sprache und Kultur, Perspektiven und Erfahrungen lassen sich unter dem Schlagwort der Repräsentation fassen. Welche künstlerischen, wissenschaftlichen, politischen… Formen der Repräsentation von „Migration“ (migrantisierten Subjekten, migrantischen Kämpfen, Feminisierung/ Räume der Migration…) werden produziert? Welche Positionen und Lokalisierungen sind denk- und sichtbar, welche werden verAndert, ‚fremd‘-gemacht? Und welche Rolle spielt hierin die Akademie und Forscher*innen, die den Anspruch einer machtkritischen, reflexiven und involvierten Forschung vertreten? Diese und weitere Fragen diskutieren wir mit unseren Gästen.

Eingeladen sind

PINAR TUZCU (Universität Kassel)

die im Vortrag und anschließenden Workshop über den Zusammenhang von Translokalität und Positionalität spricht. Dabei befragt sie die Migrationsforschung auf ihr Potential hin, progressiv mit mehr-als-analogen Repräsentationsformen umzugehen. Solche eigenständigen, künstlerischen Formen stehen im Fokus ihres Post-Doc Projektes „Re:Coding Algorithmic Culture“. Im Workshop werden wir im Anschluss an einen Input von ihr darüber diskutieren, wie sich Positionierungen translokal verändern und wie dies in der Forschung berücksichtigt werden kann.

LISA RIEDNER (Universität Augsburg)

die sich in ihrer Arbeit mit dem Zusammenhang von EU-ropäischer Migration, Arbeit und Kämpfen um Teilhabe auseinandersetzt. Dabei sind Formen kritischer Wissensproduktion und (Selbst-)organisierung gegen prekarisiertes Arbeiten und Leben zentrale Anliegen, die wir hinsichtlich der Fallstricke und Potentiale politischer Repräsentation diskutieren wollen. Aktuell ist sie Gastprofessorin für Gender, Migration und Globalisierung an der Uni Augsburg.

Organisatorisches

Wo und Wer? Ausgerichtet wird der Workshop von Catarina Gomes de Matos und Jan Kordes (Goethe-Universität Frankfurt a.M., Institut für Humangeographie). Die Veranstaltungen finden digital statt. Alle Interessierten sind willkommen.

Wann? Vortrag am 9.6., 14.15-15.45 Uhr. Workshop am 18.6. von 10-16 Uhr.

1. Treffen in Hamburg 2018

Download Plakat und Info: Magie Ramirez
Die hochauflösende Variante: Plakat und Info

Zur ersten Termin der Reihe kommt
MAGIE M. RAMIREZ der Stanford University, USA
Magie ist eine Chicana-Feministin, die mit ihrer eigenen transnationalen Geschichte Schnittstellen von race, Kapitalismus, Landrechten und kreativem Aktivismus thematisiert. Anti-koloniales Denken prägt ihre Arbeit, die Wissenschaft, Lehre und Aktivismus verbindet. Praktisch lässt sie das an ihrer Arbeit gegen städtische Verdrängungen von Black, Latinx und Indigenen Personen in Oakland werden.

Entlang des Themas
EMBODIED ACCOUNTABILITY: RECKONING WITH DECOLONIAL PRAXIS
werden methodologische Fragen im Mittelpunkt des Treffens stehen: Wie können wir in unserem Denken, in unserer Forschung und auch in alltäglichen Praktiken kolonial gewachsene und privilegierende Mechanismen erkennen, als solche markieren und verlernen? Wie kann man mit und nicht über benachteiligte, diskriminierte oder anderweitig betroffene Personen forschen? Wie können soziale Differenzen und Ungleichheiten reflektiert werden, die in der Produktion von Wissen omnipräsent sind?

WO? Hamburg, Institut für Geographie, Bundesstr. 55, Raum 740
WANN? 13.-15. Dezember 2018
SPRACHEN? Englisch & Deutsch
WEITERE INFORMATIONEN: ak-geographie-geschlecht.org/EncounteringDifference und www.mmramirez.com
TEILNAHME KOSTENLOS

**Um ANMELDUNG wird gebeten, weitere Infos dazu unten**

PROGRAMM

ANMELDUNG ab sofort mit einem kurzen Schreiben, das die Motivation zur Teilnahme am Treffen darlegt, und ggf. des Bedarfs an Kinderbetreuung an EncounteringDifference@ak-feministische-geographien.org

Wir freuen uns auch über Fragen und Anregungen an die genannte Emailadresse.
Anne Vogelpohl, Katharina Schmidt und Katrin Singer (Universität Hamburg)